Eimer für alle
Juri Wedro/Uwe Schloen "Rehbock"

Juri Wedro
(Ausstellung kuratiert von Uwe Schloen)

Installation, Plastik, Malerei, Druckgrafik

Ausstellung vom 12. Juli bis 9. August 2020

Uwe Schloen, Kurator der Ausstellung, ist viel unterwegs, auch in Osteuropa. 2008, bei einer Reise in die Ukraine, machte er einen Abstecher nach Transnistrien, das zu Moldawien gehört. Dort hörte er vom den Erzählungen nach bekanntesten Künstler des Landes, Juri Wedro. Bei einem zweiten Aufenthalt im Jahr 2010 wollte er Juri Wedro besuchen, traf aber nur dessen langjährige Freundin Olga W. an, die vom frühen Tode des Künstlers berichtete – ein Opfer seines wilden Lebensstils und des Alkohols.

Olga W. berichtete über Juris Leben, sein Denken und sein künstlerisches Schaffen. Im dessen Mittelpunkt: Eimer, einfache Mörteleimer oder solche aus buntem Plastik. Der Eimer als skulpturales Stilmittel, Eimer als Projektionsfläche für die pessimistische Weltsicht von Juri Wedro, Symbol für seinen überwiegenden Gemütszustand („Alles im Eimer“).

Da auch Uwe Schloens Sicht auf die Welt eher von zurückhaltender Nüchternheit geprägt ist, entdeckte er in Juri Wedro so etwas wie sein Alter Ego. Olga W. überließ dem Deutschen Juris Tagebücher, ein paar  Skizzenbücher, ein Fotoalbum und einige Skulpturen als Leihgabe. Schloen selbst baute viele der von Juri Wedro skizzierten Werke nach. Ebenso entstand ein Nachbau von Juri Wedros Atelier und des Lagerraums.„Wir wissen wenig bis nichts darüber, was in den östlichen Gebieten Europas vor sich geht. Es interessiert die meisten nicht, wichtig ist einzig die mitteleuropäische Nabelschau. Um die ein wenig aufzubrechen, arbeite ich an der Rekonstruktion des Ateliers Juri Wedros und an dem Nachlass. Es gilt eine Persönlichkeit und einen faszinierenden Künstler zu entdecken“ (Uwe Schloen).

Galerie am Stall
Zeitgenössische Kunst


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