Malerei, Zeichnung, Skulptur
Ausstellung vom 20.3. bis 24.4.2022
Heidrun Pfalzgrafs Bilder gleichen malerischen Explosionen von Farben und Formen. Zu sehen sind amorphe farbige Gebilde, die aus verwirrend vielen unterschiedlichen Formschnipseln zusammengesetzt sind, sich überschneidend, überlagernd und verbindend. Expressiv und ungeordnet. Und doch drängen sich beim Betrachter wie von Ferne figurative Erinnerungen ins Bewusstsein, man entdeckt plötzlich Augenformen, eine Kopfform, andere Anklänge an Figürlichkeit. Ganz so, als hätten wir es mit einer Maskerade menschlicher Existenz zu tun, verborgen hinter einer den Blick verstellenden lebhaften Farb- und Formenvielfalt.
Gunther Gerlachs Holzskulpturen wirken wie ein bildhauerischer Gegenentwurf zu Pfalzgrafs Malerei. Sie sind farblich meist schlicht weiß gefasst, manchmal zusätzlich durch Feuer geschwärzt. Und sie sind komponiert aus wenigen zu- und gegeneinander gesetzten flächigen oder gedrehten volumigen Holzstücken, oft scharfkantig, mit schroffen Einkerbungen versehen. Abstrakt, zuweilen kubistisch wirkende, stelenartige skulpturale Gebilde. Gerlachs Skulpturen stellen also keine Abbildungen menschlicher Körper dar. Und doch nehmen wir sie als menschliche Figuren wahr. Sie stehen als Zeichen verschiedener Äußerungen menschlicher Existenz, dienen als Resonanzboden für ein Echo von Erfahrungen und Gefühlen, die sie in uns auslösen.
Pfalzgraf und Gerlach spielen so auf je eigene Weise mit Sein und Schein menschlicher Existenz.