Von Losern und anderen Gewinnern

Stefanie Supplieth | Anette Venzlaff

Skulptur, Malerei

Eröffnung der Ausstellung 2. November 2025, 15 Uhr
Einführung Gespräch mit den Künstlerinnen
Zeitraum 2. November bis 7. Dezember 2025
Öffnungszeiten Mi - Do 15-18 Uhr, So 15 -18 Uhr

Stefanie Supplieth schafft bemalte Skulpturen aus gebranntem Ton. Ihre Figuren, ob sie uns als kleine Wandfiguren gegenübertreten oder als freistehende Skulpturen, wirken, als kämen sie geradewegs aus dem alltäglichen Leben um die Ecke - leicht verpeilt, mit den menschlichen Eigenheiten und Schwächen, die wir alle gut kennen. Da gibt es den wie ein „Weichei“, aber lässig daherkommenden Bad Boy im schwarzen Batman T-Shirt oder den eher unsportlich aussehenden blonden Jungen, der stolz mit dem WM-Fussball posiert. Sie alle sind nackt oder lässig gekleidet und präsentieren sich mit tragisch-komischem Selbstbewusstsein, das sie sofort vertraut und sympathisch erscheinen lässt. 

In einer anderen Werkgruppe, betitelt „Grummys“, schafft Supplieth schwarze Fantasiewesen, eine eigenartige Mischung aus niedlichem Plüschbären und Dinosaurier, von der Künstlerin selbst liebevoll als ihre „inneren Haustiere“ bezeichnet..

Auch bei Anette Venzlaff spürt man sofort die große Empathie für ihre darstellten Figuren. Die entstammen häufig dem Spielzeugreservoir von Kinderzimmern oder sind an tierische Vorbilder angelehnte Fantasiewesen, die sie mit zartem Strich auf Papier oder Leinwand zum Leben erweckt. Oft skurril anmutende zerbrechliche Figuren, die, als Protagonisten in den Mittelpunkt der Bilder gerückt, Würde ausstrahlen. Anette Venzlaff zeigt mit ihren Arbeiten, dass Ansehen und persönliche Bedeutung nur eine Frage der Perspektive sind.

Zugewandtheit und Zartheit der Darstellung sind ebenfalls wichtige Ingredienzien von Venzlaffs Pflanzen- und Naturbildern. Wahre Preziosen sind die Landschaftsdarstellungen in Holzkisten verschiedener Größen – wunderbare Malerei in Klappaltären!

Stefanie Supplieth und Anette Venzlaff erkunden in ihrer Kunst mit Witz und Charme den schmalen Grat zwischen Erfolg und Scheitern, zwischen Bedeutung und Unscheinbarkeit – eben zwischen Losern und Gewinnern.

Galerie am Stall
Zeitgenössische Kunst


Frank L. Giesen
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