In einer unübersichtlich gewordenen schnelllebigen Welt häufen sich die Versuche, Sichtbarkeit durch zunehmenden Gigantismus, grelle Farbigkeit und schrille Auftritte zu gewinnen – und enden allzu häufig im Abseits der Beliebigkeit. 

Ute Seifert (Ottersberg) und Carolin Wachter (Werder/Havel) wählen in ihrer Kunst einen anderen Weg. Beide fordern durch kleinere Formate und eine reduzierte Bild- und Formensprache vom Betrachter ein, sich anstelle einer heute üblichen passiv rezipierenden Wisch und Weg-Mentalität aktiv mit ihren Kunstwerken auseinanderzusetzen.

Für die Malerin Ute Seifert ist die Farbe selbst Bildinhalt und nicht nur darstellerisches Mittel. Rot und Blau vor allen Dingen, zusätzlich Weiß, trägt sie flächig und in vielen Schichten auf kleinformatige verschiedene Malgründe auf. Es entstehen Serien in sich ruhender und meditative Stille ausstrahlender Bildtafeln mit einer sich immer wieder ändernden spürbaren Farbenergie. 

Carolin Wachter erschafft skulpturale Porzellanobjekte, die sich auf einem Grat zwischen angewandter und zweckfreier Kunst bewegen. Die meist reinweißen zylindrischen Formen sind in ihrer Reduktion von großer ästhetischer Schönheit und Klarheit. Sie strahlen meditative Ruhe aus, laden ein zu stiller Kontemplation. 

Lässt man sich ein auf die silent pieces von Ute Seifert und Carolin Wachter, spürt man die Kraft der Stille und kommt trotz hektisch aufgeladener Zeiten in einen Zustand der inneren Ruhe.